31.08. Bon anniversaire
Olli
Selbst als Praktikant im Ausland muss man am Geburtstag arbeiten. Also
am Morgen wie eh und je aufstehen und frühstücken - Doreen hatte Olli
mit einem kleinen Geschenk überrascht. Olli hatte für die Arbeit Kuchen
und Sekt besorgt, so dass dort dann angestoßen wurde. Doreen war sicher
neidisch ;) Am Abend ging es dann zum Hausbesitzer, der uns zur Feier des Tages
zum Abendmahl eingeladen hatte. Es gab typisch belgisches Essen (da wir
nicht einmal wissen wie man es ausspricht können wir es auch nicht
schreiben). Irgend eine Soße die übersetzt sowas wie "Schlamm"
heißt. Es war ein leckeres 5-Gänge Menü - Danke "Bruder".
Beim Smalltalk konnten wir noch dafür sorgen, dass wir in Zukunft für
die Nacht eine funktionierende Heizung bekommen - das Frieren hat ein
Ende. Zur Info: schlechte Launen gehen nicht so schnell weg...
30.08. Schlechte Launen
Heut war mit uns nichts anzufangen, trübes Wetter, schlechte Laune,
Müdigkeit, Heimweh, usw... Mal wieder waren wir einkaufen und standen
ungelogen 20 Minuten an der Kasse und alles nur weil Olli morgen
Geburtstag hat. Cyril ist wohl schon wieder zurück, nur gesehen haben wir
ihn noch nicht. Vielleicht geht es uns morgen besser. *schnief*
29.08. Schumi ist
Weltmeister
Ach ist heute ein schöner Tag, das Wetter ist schön, das Essen
(Fleisch mit Rotkohl und Kartoffeln) hat geschmeckt und Schumi ist champion
de monde - auch wenn Formel1 auf französisch schauen doof ist. Doreen
hat es endlich mal geschafft wieder was für Steno zu machen. Ansonsten
war relaxen angesagt.
Weltmeister
28.08. Imagix - das war wohl nix!
Um 9 Uhr aufstehen, Wochenendeinkauf erledigen, denn um 17 Uhr wollten
wir ins Kino "Imagix" und uns den Film "Le Roi Arthur"
anschauen. Zuerst liefen wir durch die Fußgängerzone und shoppten hier
und dort ein paar Klamotten ein, dann gab es noch lang-gesuchte Postkarten
und am Bahnhof angekommen, fuhren wir mit dem A-Bus weiter zum "Les
Grand Prés". Wir erfuhren endlich, warum wir immer so lange auf den
A-Bus warten müssen: Er steht mindestens 10 Minuten und wartet an einer
Haltestelle - oder er macht Pause, es gibt übrigens nur zwei A-Busse. Wir
Deutschen lieben graues pain - aber liebe Belgier, bitte ohne
Schimmel. Da Belgier auch gerne Produkte kaufen, bei denen man
Gratis-Zugaben bekommt bekamen wir in einer Pizzastube auch prompt eine
kostenlose braungeröstete mouche an die Pizza geheftet. Vielen
Dank! Gut gestärkt ging es dann ins Kino - nachdem wir alle Einkäufe
nach Hause gebracht hatten. Liebe Belgier: Wenn Ihr ins Internet schreibt,
dass ein Film in der englischen Sprache abgespielt wird, dann sollte
dieses im Kino auch der Fall sein. War es natürlich nicht - tja, 6,60 €
pro Person gespart und wir gingen wieder shoppen - Frustkauf. Wir
wollen nach Hause - man kann hier nämlich nicht mal ins Kino ;(
Auch wissen wir nun wieso es 0,7L Flaschen Alcopops und Bier gibt: Belgier
halten es wohl sonst nicht aus in dem Land ;)
König Arthur, Brot, Fliege
27.08. Wischi Waschi...
Ein aufregender Tag, wir waren schon ganz nervös - auf Arbeit war es
ruhig - aber wir warteten ja auch auf das "Erste Mal" - im
Waschsalon. Glaubt uns, eine Waschmaschine ist ein wahrer Luxus -
schließlich kostet Waschen für zwei Personen gut 8 € zzgl.
Trocknergebühren und lessive. Es regnete schon den ganzen Tag und
wir marschierten vollgepackt mit schmutziger Wäsche durch das Dorf. Am
Salon angekommen nahmen wir die einzige 12kg-Maschine in Besitz und
stopften alles rein. Nach knapp 10 minutes haben wir es dann auch
wirklich geschafft ein paar Waschmünzen aus dem französischen Automaten
zu bekommen und füllten stolz das Waschmittel in die Maschine und
warteten ungeduldig auf das fin. Durchgenässt schleppten wir die
feuchte Wäsche nach Hause und mussten nun noch eine Wäscheleine kaufen,
damit wir das unbewohnbare Obergeschoss als Wäschetrocknungszimmer
umfunktionieren konnten. Im Ganzen, ein paar Stunden und etliche Kilometer
später, waren wir dann fix & fertig, am Ende der Kräfte und die
Wäsche hing auf unserer neuen Leine. Ein Gutes hatte der Tag dann doch
noch: selbstgemachtes China-food. *hmm... lecker*
Waschmittel, Ende
26.08. Ça va?!
Es nervt. Man könnte es als
"Modewort" beschreiben, da es eigentlich für alles Mögliche
verwendet wird und für französischsprechende Belgier ganz alltäglich zu
sein scheint. Für arme deutsche Praktikanten hingegen wird es langsam
nervend. Selbst vor konzentriert arbeitenden Leuten macht diese Frage kein
Halt. Zum Trost gab es am Abend mal etwas Nahrhaftes zu Essen: Steak,
KartoffelPü und Tomatensalat - Cyril's Abschiedsessen. Er verlässt uns
für 5 jours wegen seiner neuen Freundin - STURMFREI. Doreen
kümmerte sich dann fleißig um den Abwasch, während Olli die
gefährliche Aufgabe hatte, den am rechten Arm verletzten Cyril zum gare
zu begleiten. Der Hinweg war okay, doch der Zug fuhr später - Olli musste
dann im fermé Bahnhof einen Ausgang finden um in die Hütte
zurückzukehren. Tja, Belgier schließen um 21.30 ihren Bahnhof ab.
Könnte ja jemand hinein kommen. Und um Geld und Strom zu sparen werden
auf einigen Straßen keine Laternen angebracht. Gute Nacht Belgien.
Tage, Bahnhof
25.08.
Gibt's hier auch was Leckeres?
Heute hat Olli mal nur bis 12 Uhr Arbeit - auf zur poste und in
die City, die ansonsten nach der Arbeit fermé ist. Auch ohne
Französischkenntnisse ist es ihm gelungen, Briefmarken nach Allemagne
käuflich zu erwerben. Unsere Post wird selbstverständlich "prior"
versendet, d.h. bevorzugt behandelt. Wir haben später im "Le Grand
Prés" diverse Utensilien für Haus und chambre gekauft -
Seife, Handtücher, Alufolie, Schreibblöcke und Alcopops. Leider fanden
wir auch dieses mal nichts nahrhaftes zum Verzehr. Unser Problem: Satt
werden ohne viel Geld auszugeben, denn z.B. Mikrowellenessen gibt es nicht
unter 5 €. Einfaches Graubrot kostet 1,50€ und Joghurts/Puddings nicht
unter 60 Cent. Aber sie haben Vla (Ein leckeren Schoko- oder
Vanillepudding, den man sehr gerne in den Niederlanden isst). Abends hieß
es dann mal ausruhen und über Belgien lästern.
Post, Deutschland, Zimmer
24.08. Doreens ungewollter Spaziergang
HPPH ist in La Louviere, eine Stunde mit dem Bus von Mons entfernt. Im
Gegensatz zu der Bahn wird im Bus die nächste Station angezeigt. Auf dem
Rückweg passierte etwas alltägliches: Technik die entgeistert - denn die
moderne Anzeigefläche zeigte weit vorm tatsächlichen Ziel das
vermeintliche Ziel an - und raus mit Doreen an die frische Luft. Zu spät
bemerkte sie diesen erreur - Pech gehabt, 5 Stationen laufen. Und
wieder kamen wir durch dieses Missgeschick erst um 19 Uhr in dem "Le
Grand Prés" an. Eine Stunde Zeit für den täglichen Einkauf. Danach
wurden wir von Cyril auf ein belgisches Bier eingeladen. Merci.
Fehler, Danke
23.08. Einführung der ersten
Wochentradition
die da lautet: Einkaufen im "Les Grand Prés", das
EKZ in Mons, unter der semaine sogar bis 20 Uhr geöffnet,
andere schließen bereits um 18.30 Uhr. Man erreicht das EKZ mit dem
kostenlosen City-Bus "Circuit A". Die Busfahrer haben einen sehr
außergewöhnlichen Fahrstil. In Deutschland würde man damit sicher den permis
de conduire verlieren. Nur hier haben sie bei den engen Straßen auch
nicht wirklich eine andere Wahl. In Belgien fährt man getreu dem Motto:
"Jetzt fahre ich!"
Woche, Führerschein
23.08. Belgier embrasser
anders...
... auf jeden Fall bei der Begrüßung - das andere ist noch
unerprobt. In Deutschland gibt man sich vornehm die Hand - meist die
rechte - in Belgien ein Kuss auf die rechte Wange mit den Worten: "Salut,
ça va?" Ja, dieses "ça va"... Etwa 20 mal am
Tag wird man danach gefragt.
küssen, Hallo, wie
geht's?,
23.08. Das Praktikum beginnt
Um halb 8 aufstehen - die réveils klingeln. Verschlafen, da
wir im Urlaub nicht mit dem frühen aufstehen gerechnet hatten, schlichen
wir ins Bad (nacheinander) und versuchten endlich wach zu werden, denn um
9 heure mussten wir im Büro sein und versuchen ohne Französisch
in einem französisch-belgisch-sprechenden Betrieb zu arbeiten. Und dann:
unsere Wege trennten sich: Doreen wurde in eine Werbeagentur mit dem Namen
"Hip Pub Pub Hourra" chauffiert und Olli blieb allein im Büro
der "Haute Ecole Roi Baudouin - Siège Administratif" zurück.
Wecker, Uhr
22.08. Erwachen in einer anderen monde
La Maison, liebevoll von uns Bruchbude oder Hütte getauft, sah
bei Tageslicht noch älter aus als wir am Tage zuvor annahmen. Nach
"durchgehangener" Nacht haben wir die erste Bekanntschaft mit
einem supermarché und den belgischen Preisen gemacht. Im Gegensatz
zu Deutschland haben hier einige Märkte (in unserem Ghetto jedoch nur
einer) auch dimanche geöffnet. Alcopops in 0,7l Flaschen und Bier
á 5 Liter mit bis zu 12% Alc. Danach ging es ab zur Mons-Besichtigung:
Alles fermé - bis auf die zahlreichen Restaurants und Cafés, in
welchen wir uns intensiv touristisch nach Preisen erkundigten und
anschließend die billigste Pizzeria als unseren favorit
auswählten. Wir bekamen sogar Studentenermäßigung. Gerne hätten wir
uns ausgeruht, aber die Koffer mussten ja noch ausgepackt werden - wohin,
wenn keine armoires da sind? Also blieben die Koffer voll und wir
konnten uns ausgiebig unserem belgischen Mitbewohner Cyril(23) widmen. Er
ist wie alle Belgier - etwas komisch.
Welt, Das Haus, Supermarkt,
Sonntag, geschlossen, Favoriten, Schränke
21.08. Voyage en train vom Luchthaven
nach Mons
Fährst du eine Strecke mit dem Zug, achte darauf, dass du ein
Streckennetz bei hast. In Belgien wird nämlich nicht angesagt: prochain
arrêt... - schließlich kann man es ja sehen, wenn man vorbeigefahren
ist.
Eisenbahnfahrt, nächster Halt...
21.08. Ankunft Bruxelles
Luchthaven
Une madame wollte etwas in den überfüllten Mülleimer werfen mais
es fiel herunter. Est-ce qu'elle a fait? Sie hob es auf und warf es
in einen anderen Mülleimer - Man könnte denken en Belgique sind
die Menschen sehr Verantwortungsbewusst und lieben Sauberkeit.
Wenige minutes später wussten wir auch, dass die Belgier impolie
und unfreundlich sind. Wir wollten aus dem l'ascenseur aussteigen
und mussten uns erst mal durch die einsteigende Menge kämpfen. - Liebe
Belgier, erst aussteigen, dann einsteigen. Merci beaucoup.
Brüssel Flughafen, Eine Frau, aber, Was tat sie?,
in Belgien, Minuten, unhöflich, Fahrstuhl, Vielen Dank.
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